Adonia Verlag: 9. Niedersächischer Kommunalrechtskongress - Seybold, Jan - Maximilian

9. Niedersächischer Kommunalrechtskongress

Tagungsband, NSI-Schriftenreihe 35
Maximilian
ISBN 9783786914020
136 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 26.55
Wird für Sie besorgt
Es freut uns in diesem Jahr besonders, dass wir einen Kongress auf die Beine stellen können,

nachdem es im Jahr 2020 zunächst unklar war, ob und wie eine solche Veranstaltung

abgehalten werden sollte, dann aber gegen ein rein digitales und auch gegen ein hybrides

Verfahren hinreichend Einwände bestanden. Ein lediglich digitales Format, so könnte man

anführen, hätte es im letzten Jahr immerhin ermöglicht, überhaupt zu tagen. Dies wäre jedoch

neben den technischen Anforderungen mit einer deutlich eingeschränkten Möglichkeit

zum Netzwerken und zum gegenseitigen Austausch der neuesten Neuigkeiten, wie dies

in den vergangenen Jahren immer möglich war, verbunden gewesen. Zwar gibt es einige

technische Möglichkeiten, u. a. Breakout-Rooms und eine Chat-Funktion, um Meinungen,

Fragen, Hinweise etc. zuzulassen und die Kommunikation untereinander insgesamt zu

fördern, aber bei allen Chancen des digitalen Formats weist dasselbe auch Risiken auf:



Eine virtuelle Veranstaltung 'lebt' meist nicht in der gleichen Art, wie das in Präsenz

der Fall ist: Das Schmunzeln des Gegenübers, der kritische Blick, das Lachen nach einem

kleinen Scherz sind häufig nicht sichtbar. Auch einen gelegentlichen nicht ganz politisch

korrekten Spruch oder eine kleine süffisante Bemerkung hinsichtlich einer Maßnahme

oder einer Institution traut man sich im digitalen Format vielleicht weniger und nutzt diese

Gelegenheit nicht so häufig - auch weil man um gut mögliche Missverständnisse weiß, die

man in Präsenz durch eine noch besser sichtbare Mimik oder Gestik in die beabsichtigte

Bahn lenken kann. Dies kann zu einer nach wie vor skeptischen Betrachtung eines teilweise

digitalen Formats führen. Der Kongress war und ist kein Geheimbund, und es werden

auch nicht immer geheimste Informationen und Tendenzen verraten. Allerdings wurden

immerhin gesetzgeberische Planungen, kommunal- und landespolitisch heikle Fragen

und Entscheidungen und deren Hintergründe zumindest im Vorfeld angedeutet, während

eines Gesetzgebungsverfahrens und auch danach diskutiert sowie Forderungen, Wünsche

und Hoffnungen an den Gesetzgeber, die Spitzenverbände, 'das Land', die Kommunen etc.

mitgeteilt. Dies und die vertraulichen Gespräche, die sich zu zweit oder zu dritt beim Kaffee

oder einem Snack ganz locker und vorsichtig nachgefragt oder mal ganz offen, wenngleich im Flüsterton, führen lassen, finden in einem Chat oder einem Breakout-Room in nicht

besonders verlockender Atmosphäre statt.

Der diesjährige Kongress war zunächst in einem reinen Präsenzformat geplant. Allerdings

wurden wir alle von der nächsten Coronawelle erfasst. Damit die Durchführung des

Kongresses

nicht in Gefahr gerät sowie eine sichere Durchführung gewährleistet werden

kann, sind wir nun ins hybride Format gewechselt. Dieses hat seine eigenen Herausforderungen,

kann aber auch neue Potenziale wecken. Wir sind gespannt und freuen uns

darüber, dass der Kongress überhaupt durchgeführt werden kann, die Teilnehmer live und

auf Wunsch auch aus der Distanz sowohl die Vorträge hören als auch Fragen hierzu stellen

und in eine Diskussion eintreten können.
ZUM ANFANG