treibhaus 19/2023, Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre
Ed Text
ISBN 9783967078831 295 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Das 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' in der westdeutschen Nachkriegsliteratur. Nicht ungebrochen sind die Erfahrungen deutscher Literaten im
USamerikanischen Exil. Oskar Maria Graf findet seine Heimat in New York und bleibt doch ein bayerischer Schriftsteller, Ulrich Becher entdeckt die New Yorker Kneipen als spannungsreiche Lokalitäten, die Geschwister Mann feiern landesweite Erfolge und hadern mit den politischen Zuständen, als fruchtbar erweist sich Adornos Auseinandersetzung mit der Massenkultur. Wolfgang Koeppens Reiseerzähler beobachtet das Land unter magisch wechselnden Lichtverhältnissen.
Eine große Entdeckung in ihrer Komplexität von Alterität und poetischer Vertrautheit ist die Lyrik schwarzer Dichterinnen und Dichter, die in BRD und DDR durch Anthologien bekannt wird. Auf den deutschsprachigen Bühnen des Westens sind amerikanische Dramatiker präsent, allen voran Thornton Wilder. Die Rezeption
USamerikanischer Literatur schwankt zwischen Begeisterung und Einflussangst. Ernest Hemingways lakonischer Stil verlockt ebenso zur Nachahmung wie der amerikanische Polizeiroman, die ReeducationIdeologie findet ihren Weg in deutsche Kinderbücher, Arno Schmidt destabilisiert und polemisiert.