Adonia Verlag: 'Der Leib ist ein erstaunlicherer Gedanke...' - Kuck, Bernd - Königshausen Neumann

'Der Leib ist ein erstaunlicherer Gedanke...'

Die Öffnung des Settings in der analytischen und psychodynamischen Therapie
Königshausen Neumann
ISBN 9783826079603
312 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 39.50
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Unter der Leitwährung der Naturwissenschaften ist die sogenannte

Psychotherapie ihres wesentlich verstehenden Zugangs zum Menschen

beraubt worden. Selbst die Psychosomatik kann die Aufspaltung

in einzelne Teilbereiche der menschlichen Existenz nicht überwinden.

Auch in der Psychoanalyse hat die Entwicklung dazu geführt,

die leiblichen Aspekte im Raum des Denkens und der Phantasie zu

bannen, den Leib zum chirurgischen Körper zu machen. Der Körper

ist aber immer schon der tote Leib und eine Seele gibt es gar

nicht, sondern geht begrifflich auf einen Übersetzungsfehler zurück.

Es gibt viele begriffliche Unsauberkeiten, die dem menschlichen Sein

nicht gerecht werden. Selbst der Begriff der Körperpsychotherapie ist

irreführend, da die sogenannten PsychotherapeutInnen weder Körper

noch imaginäre Seelen behandeln. Vielmehr geht es immer um

den leidenden Menschen, der dies in der Art und Weise seines Daseins

leibt. Daher scheint der Begriff der leibfundierten Daseinsanalyse

passender, zumal hier der verstehende Zugang zum Menschen wieder

stärker betont wird. Und da Sprache Bewusstsein formt, wird zugleich

der Versuch unternommen, in der Schreibweise alle Geschlechter zu

repräsentieren. Lebendige Beispiele aus der leibfundierten Daseinsanalyse

machen diese Art des Zugangs deutlich. Ferner wird den Pionieren

einer leibfundierten Psychoanalyse und den Ergebnissen der

modernen Säuglingsforschung gebührender Raum gegeben.
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