Adonia Verlag: Die (un-)gewollte Vereinheitlichung der italischen Halbinsel - Klemme, Stefan - Bod

Die (un-)gewollte Vereinheitlichung der italischen Halbinsel

Das Jahr 91 v.Chr.und seine Folgen für die Bundesgenossen
Bod
ISBN 9783640195800
36 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Politische Debatte und soziale Konflikte im spätrepublikanischen Rom, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man eine Karte der Apenninenhalbinsel während des 6. Jahrhunderts

v. Chr., so ist eine Vielzahl von unterschiedlichen politischen Einheiten zu

erkennen, unter denen der Stadtstaat Rom nur eine der kleineren ist. Lässt man

nun die Jahre im Zeitraffer bis in die 80er des dritten vorchristlichen

Jahrhunderts vergehen, so gibt es jetzt nur noch eine dominierende politische

Einheit: Rom. Wechselt man aber die Art der Karte von politisch zu

kulturell bei Beibehaltung der Zeit, so wird man wieder eines

Flickenteppichs gewahr. Erst zum ausgehenden ersten Jahrhundert v. Chr., also

der augusteischen Zeit des Prinzipates, haben sich auch die kulturellen

Elemente der italischen Halbinsel vereinheitlicht.

Doch wie genau verlief dieser Transformationsprozess? Der klassischen

Forschungsmeinung nach, kam es in der Folge der beiden punischen Kriege -

die großen und erfolgreichen Proben für die Stabilität des römischen

Bündnissystems - zu einer zunehmenden Romanisierung der Italiker. Neben

diesem Phänomen soll sich auch der Wunsch nach Gleichberechtigung mit den

Römern herausgebildet haben, der sich im Streben nach dem römischen

Bürgerrecht manifestierte. Das Ende dieser Gleichstellung fast aller Bewohner

der Apenninenhalbinsel fiel gleichsam mit dem Ende des sog.

Bundesgenossenkrieges (91~87 v. Chr.) und der Einbürgerung der ehemaligen

Verbündeten.

Ein neuerer Forschungsansatz hingegen sucht den Prozess der politischkulturellen

Angleichung als Annihilation der italischen Elemente zu sehen,

dessen Beginn mit der römischen Expansion in Italien anzusehen ist. Der

Bundesgenossenkrieg wäre so nur eine Episode dieser langwierigen

Entwicklung. Dem zum Trotze bleibt der Krieg ein sehr wichtiges Ereignis,

dessen Ursachen und Wirkungen einer genauen Untersuchung unterzogen

werden müssen. Ziel dieser Arbeit soll sein, den Auslöser des Krieges, welcher

im Allgemeinen während des Tribunats von Marcus Livius Drusus im Jahre 91

v. Chr. gesehen wird, herauszuarbeiten, um dann, durch eine Analyse der

Ausgangsposition der Aufständischen (Organisation und Selbstverständnis),

auf das Kriegsziel der römischen Gegner zu schließen. Ausgehend davon wird

der neue Forschungsansatz beschrieben, dessen Ergebnisse dann schließlich mit

dem zuvor Erarbeiteten auf Konformität und Widersprüche geprüft werden

sollen.



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