Die (un-)gewollte Vereinheitlichung der italischen Halbinsel
Das Jahr 91 v.Chr.und seine Folgen für die Bundesgenossen
Bod
ISBN 9783640195800 36 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Politische Debatte und soziale Konflikte im spätrepublikanischen Rom, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man eine Karte der Apenninenhalbinsel während des 6. Jahrhunderts
v. Chr., so ist eine Vielzahl von unterschiedlichen politischen Einheiten zu
erkennen, unter denen der Stadtstaat Rom nur eine der kleineren ist. Lässt man
nun die Jahre im Zeitraffer bis in die 80er des dritten vorchristlichen
Jahrhunderts vergehen, so gibt es jetzt nur noch eine dominierende politische
Einheit: Rom. Wechselt man aber die Art der Karte von politisch zu
kulturell bei Beibehaltung der Zeit, so wird man wieder eines
Flickenteppichs gewahr. Erst zum ausgehenden ersten Jahrhundert v. Chr., also
der augusteischen Zeit des Prinzipates, haben sich auch die kulturellen
Elemente der italischen Halbinsel vereinheitlicht.
Doch wie genau verlief dieser Transformationsprozess? Der klassischen
Forschungsmeinung nach, kam es in der Folge der beiden punischen Kriege -
die großen und erfolgreichen Proben für die Stabilität des römischen
Bündnissystems - zu einer zunehmenden Romanisierung der Italiker. Neben
diesem Phänomen soll sich auch der Wunsch nach Gleichberechtigung mit den
Römern herausgebildet haben, der sich im Streben nach dem römischen
Bürgerrecht manifestierte. Das Ende dieser Gleichstellung fast aller Bewohner
der Apenninenhalbinsel fiel gleichsam mit dem Ende des sog.
Bundesgenossenkrieges (91~87 v. Chr.) und der Einbürgerung der ehemaligen
Verbündeten.
Ein neuerer Forschungsansatz hingegen sucht den Prozess der politischkulturellen
Angleichung als Annihilation der italischen Elemente zu sehen,
dessen Beginn mit der römischen Expansion in Italien anzusehen ist. Der
Bundesgenossenkrieg wäre so nur eine Episode dieser langwierigen
Entwicklung. Dem zum Trotze bleibt der Krieg ein sehr wichtiges Ereignis,
dessen Ursachen und Wirkungen einer genauen Untersuchung unterzogen
werden müssen. Ziel dieser Arbeit soll sein, den Auslöser des Krieges, welcher
im Allgemeinen während des Tribunats von Marcus Livius Drusus im Jahre 91
v. Chr. gesehen wird, herauszuarbeiten, um dann, durch eine Analyse der
Ausgangsposition der Aufständischen (Organisation und Selbstverständnis),
auf das Kriegsziel der römischen Gegner zu schließen. Ausgehend davon wird
der neue Forschungsansatz beschrieben, dessen Ergebnisse dann schließlich mit
dem zuvor Erarbeiteten auf Konformität und Widersprüche geprüft werden