Adonia Verlag: Digitale Musikvervielfältigung als abweichendes Verhalten - Zur Ambivalenz zwisc - Placzeck, Eric - Bod

Digitale Musikvervielfältigung als abweichendes Verhalten - Zur Ambivalenz zwisc

Ein quantitativ-empirischer Untersuchungsentwurf, Diplomarbeit
Bod
ISBN 9783656052500
128 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 53.55
BOD folgt in ca. einer Woche
Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Kommunikation, Note: 2,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt kein originäres Phänomen. Vielmehr steht die neuartige Ausprägung

eines Gegenstandes im Blickpunkt, der seit rund 60 Jahren das Thema einer Diskussion ist.

Bereits Anfang der Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts wurden in Deutschland

Geräte für den Heimgebrauch entwickelt, die Musik von einem Tonträger auf einen anderen

überspielen konnten (Gehring 2008: 244). Und bereits damals stemmten sich die

Musikproduzenten gegen die Verbreitung von Tonbandgeräten, indem sie die Gerätehersteller

auf [Beteiligung] an einer unerlaubten Handlung (ebd.) verklagten.

Es dauerte bis Mitte der Sechzigerjahre als die Musikverwerter einen juristischen Teilerfolg

erzielen konnten und die Geräteabgabe erwirken konnten.

Diese sieht einen Pauschalbetrag für Reproduktionsmedien vor, den die jeweiligen Hersteller

zu leisten haben. Bis heute besteht diese Geräte- und Leermedienabgabe (Passek 2008:



298), unter anderem für Scanner und Kopierer, sowie für CD-Brenner und Rohlinge. Die

Abgabe wird dann an die Verwertungsgesellschaften der geistigen Erzeugnisse in Form einer

Ausgleichspauschale wieder zurückgeführt (ebd.: 298f.).

Auf diese Regelung mit schwankenden Abgabesätzen konnten sich Gerätehersteller und

Musikverwerter solange verständigen, bis mit dem Auslaufen des vergangenen Jahrhunderts

auf einmal Musik ohne speziell dafür vorgesehene Geräte kopiert werden konnte. Dieser

Schritt markiert sich am Übergang von der analogen zur digitalen Kopie.

Diese bisher letzte Entwicklungsstufe wird etikettiert durch das MP3-Format, in welches sich

Musiktitel auf eine Computerfestplatte pressen lassen. Die Vorteile für den

Musikkonsumenten gegenüber den analogen Kopiermethoden sind deutlich. Musik, die man

bisher über ihre Tonträger berühren konnte, verschwindet aus dem Sichtfeld und wird nur

noch über ihre Klänge erfahrbar. Mit einem anderen Wort: Platzersparnis.

Zudem dauert das Kopieren eines Musikalbums auf die Festplatte nur noch 10 Minuten,

während das Überspielen eines Tonbandes noch eine Stunde dauerte (Bundesverband

Musikindustrie 2008: 9). Es gibt also auch eine Zeitersparnis.

Über diesen Vorteilen steht die Tatsache, das eine digitale Kopie in ihrer Tonqualität nicht

mehr vom Original zu unterscheiden ist.
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