Adonia Verlag: Erwin Rohde: Cogitata aus dem Nachlass 1867-1878 - Rohde, Erwin - Olms

Erwin Rohde: Cogitata aus dem Nachlass 1867-1878

Supplementum
Olms
ISBN 9783487155531
267 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 89.10
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Im Nachlass Erwin Rohdes (1845-1898), zur Hauptsache aus Briefen bestehend, fällt ein Schulheft aus dem Rahmen mit feierlich aufgemaltem Titel Cogitata und darunter E. Rohde. Die Cogitata sind, wie der Name sagt, Gedankenstücke. Anfangs wurden sie durchnummeriert, mit Datum versehen und sind schön geschrieben. Allmählich löst sich diese erkennbare Ordnung auf, es finden sich Leselisten, Zitate, Niederschläge von sehr persönlichen Erfahrungen, Gedanken zur Sprache etc., - und nur noch sporadische Datierungen. Das Heft wurde mit den Jahren durch gefaltete Einlageheftchen oder Einzelblätter unübersichtlich, weshalb es von Rohde, vermutlich ein paar Jahre vor seinem Tod und parallel zur Paginierung seines Briefwechsels mit Nietzsche, geordnet, ausgedünnt und durchpaginiert wurde: ein Beweis für die lebenslange Bedeutung beider Erinnerungsdokumente an seine Jugendzeit. Der 22-jährige Erwin Rohde, Student der Klassischen Philologie in Leipzig, begann nach mehrwöchiger Wanderung mit Studienfreund Nietzsche, einem notorischen Notizheftschreiber, mit den Cogitata. Etwa zur gleichen Zeit schrieb er den ersten Brief an Nietzsche: Rohde hatte Leipzig verlassen, um sich an seiner Heimatuniversität Kiel auf den Studienabschluss vorzubereiten. Nietzsche blieb in Leipzig. Es liegt nahe, Briefe und Cogitata als Versuche zu deuten, den unterbrochenen Dialog schriftlich weiterzuführen. Die Ausgabe der Cogitata ist eine Faksimileausgabe: der Leser kann die auffallende Veränderung der Handschrift Rohdes im Lauf der Jahre beobachten. Neben jedem Faksimile steht der transkribierte Text der Herausgeberin Marianne Haubold. Die Cogitata begleiten und unterfüttern die ersten drei Bände der fünfbändigen Ausgabe Erwin Rohde. Briefe aus dem Nachlass. Es scheint sinnvoll, sie an dieser Stelle in die Briefreihe einzufügen.
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